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Eine Win-win-win-Situation für alle Beteiligten

UBS hat im Rahmen der Integration von Credit Suisse die Marktregionen des Geschäfts mit externen Vermögensverwaltern in der Schweiz neu aufgeteilt. Claudio Scarfone und Andreas Moser berichten im Interview über ihre Ziele und geben Einblicke in die aktuellen Themen ihrer Kundschaft.

 

Interview mit Claudio Scarfone
Head FIM Romandie & Ticino, UBS                                      
Und Andreas Moser
Head FIM Deutschschweiz, UBS                                            

 

Claudio, Sie sind neu für die Romandie und das Tessin und Sie, Andreas, für die Deutschschweiz verantwortlich. Was sind Ihre zukünftigen Ambitionen bezüglich Kundennähe und Betreuung?

UBS ist eine global tätige Bank und in vielen Ländern vertreten. Die Schweiz ist jedoch das einzige Land, in dem wir in all unseren fünf Geschäftsbereichen tätig sind: Personal Banking, Wealth Management, Corporate & Institutional Clients, Investment Bank sowie Asset Management.

Unsere Kundinnen und Kunden erhalten hierzulande Zugang zu all diesen Geschäftsbereichen – das macht uns im Schweizer Heimmarkt einzigartig. Dieser ist für uns sehr wichtig und bildet das Fundament unseres Erfolges. Aus diesem Grund ist für uns die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden in der Schweiz von zentraler Bedeutung. Damit wir sie optimal betreuen können, haben wir spezialisierte Mitarbeitende in mehreren Städten und in sämtlichen Sprachregionen des Landes. Wir sind überzeugt, dass wir durch den persönlichen Kontakt vor Ort unsere Kundenbeziehungen stärken und generell die Bedürfnisse unserer Kundschaft noch besser verstehen und bedienen können.

Für UBS ist das Geschäft mit externen Vermögensverwaltern in der Schweiz seit Jahrzehnten ein wichtiger und wachsender Bereich. Unsere Ambition ist klar: die Zusammenarbeit mit unseren professionellen Partnern weiter auszubauen, sie in der umfassenden Betreuung ihrer Kunden bestmöglich zu unterstützen und auch zukünftig in das Dienstleistungsangebot sowie unsere Plattform zu investieren, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Wir sind überzeugt, dass wir durch die zusätzlichen Spezialistinnen und Spezialisten von Credit Suisse unser professionelles Angebot noch weiter optimieren können. Von diesem zusätzlichen Know-how und den weiteren Möglichkeiten werden in erster Linie unsere Kundinnen und Kunden profitieren.

 

Mit welchen Themen beschäftigt sich Ihre Kundschaft derzeit verstärkt?

Die Finanzintermediäre in der Schweiz sind nach wie vor mit den Regulierungsauflagen beschäftigt. Dazu gehört auch die fortlaufende Dokumentation von verschiedenen Prozessen, Sitzungen, Weiterbildungen etc. Dies führt zu höheren Kosten und zu einem zusätzlichen zeitlichen und personellen Arbeitsaufwand.

Neue Technologieplattformen und Brancheninitiativen wie OpenWealth bieten den Unternehmen viele neue Chancen. UBS ist in verschiedenen Arbeitsgruppen vertreten und unterstützt weiterhin die Entwicklung des Standards für Programmierschnittstellen, die API, für die Schweizer Vermögensverwaltung.

Auch Cyber Security ist nach wie vor ein grosses Thema unter den Vermögensverwaltern. Die Gefahr, gehackt zu werden, ist real. Wir versuchen, unseren Kundinnen und Kunden beispielsweise im Rahmen von Veranstaltungen dieses wichtige Thema näherzubringen, ihnen wertvolle Tipps zu geben und generell den Austausch darüber zu fördern.

 

Was sollten externe Vermögensverwalter bedenken, um zukünftige Herausforderungen in der Branche zu bewältigen?

In dieser Dekade steht der wahrscheinlich grösste Vermögenstransfer zwischen der Generation der Babyboomer und den Generationen X und Y an. Diese nächste Generation hat veränderte Anforderungen und Erwartungen gegenüber Finanzdienstleistern im Allgemeinen. Das bedeutet für unabhängige Vermögensverwalter (UVV) sowohl Chance als auch Risiko zugleich. Um langfristig erfolgreich zu sein, gilt es, primär nahe an der Kundschaft zu sein, sich vorausschauend an den Bedürfnissen der Zielkundschaft zu orientieren und das eigene Geschäftsmodell darauf auszurichten.

Eng damit verbunden ist die innerbetriebliche Nachfolgethematik. Laut UVV Industrieradar [Quelle: ADVEA] müssen 85% der grossen UVV in den nächsten 3 bis 5 Jahren Nachfolgefragen lösen, weil die Nachfolgeplanung in den Unternehmen oft zu lange herausgezögert wird. Wichtig ist, rechtzeitig eine Strategie dafür zu entwickeln und umzusetzen. Auch eine Verjüngung der Mitarbeitenden, vor allem der Beraterinnen und Berater, ist insofern wichtig, da die Kundschaft sich oft von Beratenden in ihrem Alter betreuen lassen möchte.

 

Was sind Ihrer Meinung nach die Hauptfaktoren für Erfolg im Vermögensverwaltungsgeschäft?

Aus unserer Sicht sind es die folgenden Faktoren:

  • Unabhängigkeit und Professionalität in der Beratung
  • Kontinuität, Verlässlichkeit und ein klares Profil am Markt am Beispiel der Anlagephilosophie
  • Individualisierung, insbesondere am Beispiel der persönlichen Betreuung
  • Wachstum mit bestehender Kundschaft (Vergrösserung des Betreuungsanteils)
  • Neukundengewinnung durch Weiterempfehlungen aus dem eigenen Ökosystem
  • Effizienzsteigerung dank der Nutzung von Technologien zur Optimierung von Abläufen
  • Adäquates Risikomanagement inklusive Cyber-Risiken

Mittelfristig hat die künstliche Intelligenz grosses Potenzial für die Steigerung der Effizienz in der Erbringung von Finanzdienstleistungen.

 

Was zeichnet eine gute Zusammenarbeit zwischen einem Vermögensverwalter und einer Bank aus?

Uns als Bank ist es wichtig, dass wir die Kundschaft in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen, gemeinsam pragmatische Lösungen finden, Verantwortung übernehmen, schnell reagieren und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Dies für die unabhängigen Vermögensverwalter sowie die Endkunden zugleich, also eine Win-win-win-Situation. Eine effiziente Anbindung ermöglichen wir dank einer umfassenden und verlässlichen digitalen Plattform und Schnittstellen. Des Weiteren müssen komplexe Anforderungen erfüllt werden können. Dies bietet UBS zum Beispiel mit ihrem Universalbank-Angebot sowie Experten aus den verschiedensten Bereichen. Die globale Präsenz mit mehreren Buchungszentren, aber auch die lokale Nähe in der Schweiz sind sicher auch wesentliche Faktoren für eine gute Zusammenarbeit.

 

 

Biografien

Claudio Scarfone leitet das UBS FIM-Geschäft in der Region Romandie & Ticino. Vorher war er für das Schweizer FIM-Geschäft verantwortlich, das FIM Deutschschweiz, FIM Suisse Romande, FIM Ticino und FIM Institutional umfasste. Claudio ist seit 2009 bei Global FIM und leitete den italienischsprachigen Markt. 2015 übernahm er zusätzlich die Verantwortung für das Segment Emerging Markets.

In seiner aktuellen Position ist Andreas Moser verantwortlich für das UBS FIM-Geschäft im deutschsprachigen Gebiet. Andreas blickt auf 25 Jahre Erfahrung bei der UBS Investment Bank und im UBS Wealth Management zurück. Nachdem er mehrere Jahre lang mit Firmen- und Wealth Management-Kunden in der Schweiz gearbeitet hatte, wechselte er zur Abteilung Foreign Exchange & Commodities, wo er als Trader in Stamford und Zürich tätig war. In den letzten 15 Jahren betreute er in verschiedenen Positionen Finanzintermediäre, zunächst als Mitglied des Capital Market Advisory-Teams und ab 2011 als Teamleiter bei FIM Schweiz.